hatten 44 ledige Burschen ab 17 Jahren den Mut in unserem Dorf einen Verein mit dem Namen "Freier Burschenclub" zu gründen. Ziel war die Durchführung von Veranstaltungen, Zusammenkünften und Festen. Im Jahr 1904 ging der "Freie Burschenclub" in den Geselligkeitsverein "Germania" über. Schon damals bestand die Führung aus 1. und 2. Vorsitzenden, 1. und 2. Schriftführer, Rechner, Beisitzer, Gerätewart und Vereinsdiener.
Als Veranstaltungen wurden jährlich Kappensitzungen, Fastnachtsmontag und -dienstag, Preiskegeln und -schießen, Ausflüge, Weihnachtsfeiern, Theater- und Tanzveranstaltungen abgehalten. Später kam auch noch die Kirmes hinzu.
In dem Geselligkeitsverein durften damals nur Junggesellen aktiv mitwirken. Heiratete einer, wurde er automatisch passives Mitglied und konnte kein Amt im Verein mehr übernehmen. Der 1. Weltkrieg unterbrach die Vereinsarbeit, die dann erst 1919 wieder aufgenommen wurde.
übernahm der Geselligkeitsverein in eigener Regie die Kirmes in Nuhn´s Garten mit großem Erfolg.
Aber nicht nur frohe Stunden und erfolgreiche Jahre waren dem Geselligkeitsverein beschieden. Es gab auch manche dunkle Stunde und Krise. Vor allem aber waren wir mit eingebunden in das Schicksal unseres Volkes, das gerade in den Jahren unseres Bestehens durch manche Höhen und Tiefen ging. Aber immer wieder fanden sich Männer, die, gerade in den schwierigen Aufbaujahren nach dem 2. Weltkrieg, nicht verzagten und alle Schwierigkeiten überwanden.
wurde der auf Grund des Krieges aufgelöste Geselligkeitsverein wieder ins Leben gerufen. Die Gründungsversammlung erfolgte am 7. September 1949 im Vereinslokal "Zur Linde".
Der dort gewählte Vorstand stellte damals die Weichen für einen bis heute erfolgreichen Verein. Allerdings ließ das Interesse der Jugend an einer reinen Burschenschaft immer mehr nach. So entschloss sich der Verein im Jahre 1968 nur noch die Bezeichnung Geselligkeitsverein "Germania 03" Lollar e.V. zu führen. Hierdurch wurde es möglich, da der Name "Burschenschaft" wegfiel, dass Verheiratete wieder als aktive Mitglieder aufgenommen werden konnten.
Es regelt seit Agrippina das Leben, macht es schwerelos und wäre überhaupt eine Anregung für alle Völker der Erde:
Im Mittelalter hatten die Narren entsprechend ihrem Stand eine spezielle Kleidung, die : in einigen Merkmalen von Tieren abgeleitet wurde. Der gezackte Hüftrock mit den Schellen erinnerte an den Gockelhahn als Symbol närrischer Wachsamkeit. Die Narrenkappe mit den beiden großen Eselsohren war als Zeichen närrischer Hellhörigkeit zu verstehen. Mit Beginn des vereinsmäßigen Karnevals im Rheinland im 19. Jahrhundert, war ursprünglich lediglich die Kappe das Kennzeichen für eine Mitgliedschaft in einer Karnevalsgesellschaft. Sie war ein Zeichen für Gemeinsamkeit und Gleichheit.
Die heutige "klassische" Narrenkappe des rheinischen Karnevals hat die stilisierte Form eines Schiffes. Die an den Kappenzipfel angebrachten Schellen sind den höfischen Kleidersitten des Mittelalters nachempfunden. Man trug diese Schellen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Die Zahl 11 hat ihren Ursprung in der christlichen Lehre der katholischen Kirche: 11 wird als Sinnbild der Sünde verstanden, denn sie überschreitet die Zehnerzahl und somit die 10 Gebote Gottes. Nach dem Matthäus-Evangelium wurden "um die elfte Stunde die Müßiggänger in den Weinberg geschickt". Die 11. Stunde wird als die letzte Stunde vor der Umkehr am Aschermittwoch und dem Weltgericht gedeutet. Darstellungen auf Gemälden alter Meister zeigen die Narren oft in Verbindung mit der Zahl 11.
Die Karnevalsgesellschaften haben diese alten Überlieferungen aufgegriffen und die Zahl 11 als die Glückszahl der Jecken festgelegt. So gibt es bei Karnevalssitzungen den Elferrat. In unserer Zeit ist eine der wesentlichen Aufgaben des Elferrates die Organisation der Karnevalsaktivitäten der Gesellschaft. Er berät und unterstützt die für Veranstaltungen verantwortlichen Organe der Karnevalsgesellschaft und beschließt die zur Realisierung gelangenden Aktivitäten.
Traditionell tragen die meisten Karnevalsgesellschaften uniformartige Kleidung. Dies erinnert oft an die französischen Besatzungstruppen im Rheinland bzw. an das Militär. Den Karnevalsprinzen als närrischen Regenten wurde meist eine uniformierte Garde zur Seite gestellt. Die Dekoration mit einer Unzahl an Karnevalsorden sollte ursprünglich die Geltungssucht mancher Persönlichkeit des öffentlichen Lebens persiflieren.
Im Laufe der Zeit wandelte sich jedoch die Bedeutung der Karnevalsorden vom Juxartikel zum Erinnerungs-, Dankes- und Ehrenzeichen sowie Vereinsabzeichen in Form eines Gesellschafts- oder Jahresordens.
Die Karnevalszeit hat traditionell feste Bezugspunkte. Die Eröffnung der Session zum närrischen Termin am 11.11. um 11.11 Uhr ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Der Tag gibt einen ersten Ausblick: Dreigestirn oder Prinzenpaar sowie das Motto werden vorgestellt. Das Brauchtum des Karnevals hat sehr oft einen christlichen Bezug, der hier auch genannt werden soll. j Der eigentliche Karneval im Rheinland, und zwar zuerst der Sitzungskarneval, beginnen mit dem Dreikönigstag, dem 6. Januar.
Fastnacht, Fasching oder Karneval sind seit dem 12. Jahrhundert auf die Zeit zwischen Dreikönig und Aschermittwoch eingegrenzt. Warum? Weil die närrische Zeit in der Fastnacht - also in der Nacht vor dem Fastenbeginn - am Aschermittwoch endet. Der Termin des Aschermittwochs ist kein fester Tag, sondern ein "beweglicher", variabler Termin. Er errechnet sich von Ostern her.
Im christlichen Festkalender geht die österliche Fastenzeit dem Osterfest voran. Ostern ist deshalb ein beweglicher Festtermin. In Folge ist die Fastenzeit auch "beweglich". Seitens der Kirche ist die Länge der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte festgelegt (s. a. Mt. 3,2, Mk. 1,13 und Lk 4,1-4).
Seitdem die Sonntage in der Fastenzeit vom Fasten ausgenommen wurden, rückte der Beginn der Fastenzeit um sechs Wochentage vor. Die Fastnacht endet seitdem am Dienstag nach dem 7. Sonntag vor Ostern dem Veilchendienstag und die Fastenzeit beginnt mit dem folgenden Mittwoch, dem Aschermittwoch.